„Käpt´n Klapperbein“ macht Station in Mergelstetten
Schiffsklavier und Meeresrauschen in einer bunten Unterwasserwelt führten die vielen Zuschauer in der Mergelstetter Turn- und Festhalle in die Welt der Piraten. Dann öffnet sich der Vorhang und die „Albatros"- ein großes Piratenschiff steht auf der Bühne – an Bord der berühmt berüchtigte Käpt´n Klapperbein (Luca Puccia) mit seiner Besatzung. In originellen Kostümen und passend geschminkten Gesichtern präsentieren sich die Piraten aus den Klassen 3 und 4 mit ihren melancholischen Seemannsliedern, begleitet von Kristin Geisler am Klavier, Dr. Jörg Maurer an der Klarinette und Aron Rau am Schlagzeug. An Bord der „Albatros" langweilen sich die Piraten unter der sengenden Hitze und mit verfaulten Kartoffeln im Bauch. Smutje, der Schiffskoch (Ole Heller) kann außer Kartoffelbrei mit Seegemüse in seinem drei Sterne Restaurant nur verfaultes Zeug bieten und die murrenden, schlecht gelaunten Piraten, die regelmäßig ihren Frühsport absolvieren müssen, freuen sich über das Fass Rum – wenn schon kein Steak oder Rinderfilet an Bord serviert wird. In einem Scheuertanz wird das Deck auf Kommando geschrubbt und Klapperbein schlägt beobachtend den Takt dazu. Nur Fiete, der Junge aus dem Ausguck(Paul Knotzer) der eines Tages eine Flaschenpost entdeckt , rettet die Situation. Er liest die gefundene Schatzkarte und führt die Piraten, dank seiner Intelligenz zur Totenkopfinsel. Die Zuschauer erleben eine lebendige Schatzsuche auf der Bühne und natürlich auch die betrunkenen, rüpelhaften Piraten, die ein Glas nach dem anderen in ihre rauen Seeräuberkehlen kippen und am Ende übereinander herfallen bis sie bewusstlos am Boden liegen. Während Smutje und Klapperbein an der Reling von einem herrlichen Leben in Saus und Braus träumen, nähert sich die siebentausensieben Meilen lange schwarze Wasserschlange und holt sich nach einem Nickerchen ihren Nachtisch-Käpt´n Klapperbein. Ein unrühmliches Ende für den Käpt´n aber Dank Hugo-der Krake (Stephen Gläß), wird die Schatzkiste gerettet und die Piraten erfreuen sich an ihrem neuen Käpt´n – Fiete, der Junge aus dem Ausguck, der es mit dem Deckschrubben nicht so genau nimmt und neben einer vollautomatischen Kartoffelschälmaschine für jeden Sonntag ein Fass Rum verspricht. So ist es eben mit Piraten-man kann sie nur rumkriegen, wenn sie Rum kriegen- folgert Julia- die Erzählerin in Christian Schomers Musical und damit endet die sehr gelungene Aufführung der Silcherschule unter der Regie von Helga Schuster. Mit Michael Bechler, der für die ansprechenden Kulissen zuständig war, gelang es den Kindern durch ihre Musik und enorme tänzerische Bühnenpräsens die Zuschauer auf die" Albatros" zu entführen und damit in die wilde, freie Welt der Piraten – in der sie gerne noch ein bisschen länger verweilt hätten..